Personen
|
Wolfgang Kil, Architekturkritiker
und Autor
„Der war einfach hartnäckig.
Er hat etwas begriffen, das war wohl gerade eine Ingenieurkenntnis,
eine Ingenieurfertigkeit, damit umzugehen, mit Nischen, mit Lücken,
mit - ein Freund von mir aus Neubrandenburg hat mal gesagt, als
ich ihn fragte, Mensch du bist so ein rühriger Typ, warum
kommst du nicht nach Berlin, in Berlin werden die großen
Sachen gemacht und da sagt er: Ja, aber bei uns hier in Neubrandenburg,
in der Provinz ist das Gras höher, da kann man sich besser
abducken. Das heißt, es gab ein Vorliebe, das bestimmt Leute
lieber in der Provinz gearbeitet haben, weil sie meinten dort
länger in Ruhe gelassen zu werden, um ihr Ding aus zu tüfteln.
Und wenn sie dann Erfolg hatten, dann kamen sie notfalls auch
nach Berlin, und so – glaube ich – hat Müther
seinen Erfolg auch angegangen. Er hat ja nicht umsonst immer gesagt,
er ist der kleine Baumeister von der Küste, oder so –
der Rügensche Baumeister. Das ist nicht nur Eitelkeit, das
spiegelt auch ein ganzes Teil gesellschaftliche Realität
dieses Typs von Macher wieder.“
|